Prag - Im südböhmischen Atomkraftwerk Temelín fand am Donnerstag eine große Katastrophenübung statt. Wie ein Sprecher des Kraftwerks mitteilte, wurde dabei das Auftreten eines lokalen Tornados simuliert.
Dem Szenario nach, wurde dabei das Dach des ersten Reaktorblocks zerstört, wodurch es zu einem Brand der Transformatoren kam, in dessen Folge der Reaktorblock von der Stromzufuhr komplett abgeschnitten wurde und das Entweichen von Radioaktivität drohte. An der Übung waren den Informationen des Betreibers nach etwa 800 Menschen beteiligt.
Ziel der Simulation sei es gewesen, das Funktionieren von bestehenden Notfallplänenzu testen, insbesondere wurde das Zusammenwirken von betriebseigener Feuerwehr mit lokalen, regionalen und nationalen tschechischen Behörden durchgespielt. Die Bevölkerung in der näheren Umgebung des AKW sei von der Katastrophenübung nicht direkt betroffen gewesen. Lediglich der Sirenenlärm vom Gelände des AKW sei zu hören gewesen.
Zwar sei das durchgespielte Katastrophenszenario höchst unwahrscheinlich, so der zuständige Manager für Störfallvorsorge und Brandschutz des AKW, Ivo Novotný. Das gesamte Personal habe aber gezeigt, dass es seine Aufgaben in Krisensituationen gut beherrsche.
Wie der Sprecher des Kraftwerks mitteilt, hat sich seit dem GAU im japanischen Atomkraftwerk Fukushima im Jahr 2011 die Zahl de Notfallübungen in Temelín verdoppelt. Vor wenigen Tagen war erstmals auch die Abwehr eines Terroranschlags auf die südböhmische Atomanlage simuliert worden. (nk)