Prag - Die Ausstellung im Museum der Hauptstadt Prag will den Besuchern die dramatische Periode der Zeit der Völkerwanderung auf dem Gebiet des heutigen Tschechiens näherbringen.
Im Zentrum der Exposition stehen die einzigartigen archäologischen Artefakte, die bei der Untersuchung einer Grabanlage aus dem 5. Jahrhundert n. Chr. in Prag-Zličín ausgegraben wurden.
Die Notgrabungen wurden in den Jahren 2005 bis 2007 beim Bau eines neuen Wohnkomplexes durchgeführt. Dabei wurde ein komplettes Gräberfeld aus der Zeit der Völkerwanderung untersucht. Insgesamt wurden damals 177 Gräber freigelegt, womit dieser Friedhof die bislang am genauesten untersuchte Nekropole aus dieser Zeit auf dem Gebiet des heutigen Tschechiens und zugleich eine der größten ihrer Art in Mitteleuropa ist.
Die wichtigsten Fundstücke sind die erhaltenen Grabbeigaben. Obwohl ein bedeutender Teil der Gräber in der Vergangenheit von Grabräubern geplündert wurde, stellt die gefundene Sammlung ein einzigartiges Ganzes dar. In Zličín wurde das bislang umfangreichste Ensemble an luxuriösem gläsernen Geschirr gefunden, wobei ein bedeutender Teil der Gegenstände in einem ausgezeichneten Zustand erhalten ist, darunter auch wahre Schmuckstücke. Auch die Fundstücke aus Edelmetall haben nicht nur wissenschaftlichen, sondern in vielen Fällen auch ästhetischen und künstlerischen Wert.
Die ausgestellten Originalfundstücke werden von zwei- und dreidimensionalen Modellen und multimedialen Elementen ergänzt. (nk)