Prag - Lange bevor Goran Bregović, DJ Shantel und Balkan Beats die Volksmusik Südosteuropas international clubbing-fähig machten, brachte die Blaskapelle ("fanfara") aus dem Dorf Zece Prăjini an der rumänisch-moldawischen Grenze ihr Publikum zum Singen, Lachen, Weinen und Tanzen - ob bei Taufen, Hochzeiten, Begräbnissen oder den Festen dazwischen.
Die Geschichte der Band beginnt im Sommer 1996, als der junge Leipziger Toningenieur Henry Ernst im kleinen Roma-Dörfchen Zece Prjini eine blasmusikalische Offenbarung erlebte: "Ich hab nie auf Blasmusik gestanden. Ich hab dann innerhalb von fünf Minuten 20, 25 Menschen erlebt, von ganz jung bis alt, die eine Blasmusik gespielt haben, die ich mir nicht in meinen Träumen hätte ausdenken können. Das war purer Techno auf Blech, extrem schnell, eine Wucht, eine Wand von Klang, wo ich einfach dasaß und dachte Wow, Wahnsinn!", so beschrieb Henry Ernst selbst im Jahr 2016 gegenüber dem Deutschlandradio Kultur sein musikalisches Schock- und Erweckungserlebnis.
Als Fanfare Ciocărlia unter deutschem Management seit nunmehr zwei Jahrzehnten Jahren erfolgreich, tourt das zwölfköpfige Blechblasensemble, "the world's fastest brass band", seit 2016 wieder durch Europa und macht Anfang März wieder im Palác Akropolis Station: Gefeiert werden dabei (immer noch) das 20-jährige Bandjubiläum und das im vergangenen Jahr veröffentlichte neue Album.
Vor dem Auftritt in Prag spielt die Blascombo noch in Ústí nad Labem (25. Februar) und Trutnov (27. Februar). (gp/nk)