Der Autor

Fragen an K. J. Kowalewski:

  • Wie alt möchtest du werden? - So alt, wie ich noch selbstständig denken, fühlen und handeln kann.
  • Wie möchtest du sterben? - Wenn ich mit mir und der Welt im Reinen bin!
  • Worüber kannst du lachen? - Über das Duo Urban Priol und Georg Schramm (Deutsche Polit-Kabarettisten).
  • Welchen Traum möchtest du dir erfüllen? - Lebe deinen Traum! Träume nicht dein Leben!
  • Wie viel Geld möchtest du besitzen? - Soviel, dass ich ein normales Leben führen kann.
  • Ein Jahr auf einer Insel: Welche 3 Bücher nimmst du mit? - Saint-Exupérys: "Le Petit Prince", Sartres: "Le Mur" und mein Tagebuch.
  • Wer ist die Person hinter diesem Blog? - Konstantin John Kowalewski ist Konstantin Kountouroyanis (© by ihm). John ist der Vorname meines deutschen Großvaters. Kowalewski der Geburtsname meiner Mutter.
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Die Corona-Krise wird von vielen modernen Raubrittern ausgenutzt. In Deutschland sind es diejenigen, die schon immer Kapital aus der Not anderer geschlagen haben.
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Tschechien stellt Italien und Spanien jeweils 10.000 Schutzanzüge für medizinisches Personal bereit.
Angesichts der gestern verabschiedeten Prager Resolution will Sachsen Tschechen einen Zuschuss zum Lebensunterhalt in Deutschland zahlen.
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Der Leiter des tschechischen Krisenstabs Roman Prymula kündigte am heutigen Sonntag im Fernsehsender "Prima" an, dass die Grenzen seines Landes für mindestens 6 Monate geschlossen bleiben sollen. Diese Maßnahme könnte bis zu 2 Jahre dauern.
Gleich zwei Erdbeben der Stärke 5,4 erschütterten heute Zagreb und weite Teile Kroatiens. Die Beben sollen bis Österreich spürbar gewesen sein.
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Mit Weizen- und Roggenmehl, Hefe, Salz und etwas Wasser lässt sich ein Brot in nur 20 - 30 Minuten backen.
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Droht Deutschland zum zweiten Italien zu werden? Politiker, Experten und Promis fordern den Lockdown für Deutschland, doch die Kanzlerin, Bund und Länder sind noch im Diskussionsmodus und setzen auf Eigeninitiative der Bürger*nnen
Ab Mitternacht darf die Bevölkerung in Tschechien sich nur noch mit Masken im Freien aufhalten.
Die Corona-Pandemie trifft wohl den empfindlichsten Nerv der tschechischen Republik. Andrej Babiš kündigte laut CT24.cz die Einstellung des Produktionsbetriebs bei Škoda an.
Seit heute Nacht gilt in Tschechien: Öffentliche Verkehrsmittel dürfen nur noch mit Masken betreten werden. Damit hat die tschechische Regierung einen weiteren Schritt gegen die Ausbreitung des Corona-Virus unternommen.
Tschechien testet massiv durch und veröffentlicht dabei die Zahlen der entdeckten Fälle sowie die der insgesamt getesteten Personen. Eine wichtige Grundlage für weitere statistische Berechnungen.
Führender Virologe: Deutschland verspielt Zeit - Hohe Anzahl von Opfern wird erwartet.
Ab Mitternacht wird die Freizügigkeit in der Tschechischen Republik eingeschränkt. Aber es gibt Ausnahmen!
Geschäfte werden bis zum 24.03. geschlossen. Aber es gibt Ausnahmen für wichtige Läden und Supermärkte.
Der Nachrichtensender N-TV meldet in seinem Newsticker über die vermutlich bevorstehende Schließung fast sämtlicher Geschäfte in Österreich. Damit zieht der Alpenstaat Tschechien nach.
Grenzen zu Deutschland und Österreich geschlossen! Verwirrung über Maßnahmen löste Panikkäufe aus.
US-Präsident Donald Trump sieht die europäische Staatengemeinschaft an einem kritischen Punkt und hält deren Maßnahmen nicht mehr für ausreichend.
Der Ex-Regierungschef von Italien, Matteo Renzi, sandte über Twitter einen verzweifelten Aufruf an Europas Staatengemeinschaft und die USA
Führungen durch das Altstädter Rathaus werden eingestellt. Informationszentrum am Wenzelsplatz geschlossen.
88jährige Frau auf Intensivstation im Brünner Krankenhaus
CT24.cz meldet: Der tschechische Staat wird bis Ende der Woche 30.470 Liter Alkohol zur Gewinnung von Desinfektionsmittel beschlagnahmen herstellen. Diese sollen hauptsächlich für Bus- und Bahnhöfe bereitgestellt werden.
Tschechien schließt Schulen und Universitäten, Polen auch Museen und Kinos. - Behörden besorgt über Leichtsinn der jungen Bevölkerung
Südböhmische Gouverneurin berief Sitzung des Regionalen Sicherheitsrates ein. Sie sieht die Entwicklung für die nächsten beiden Wochen kritisch.
Am Dienstag sollen 4,96 Flugblätter mit Informationen zum Corona-Virus über die tschechische Post zugestellt werden
Ausländer mit Fiebersymptomen sollen in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt werden
Prager Bildungsrätin Marie Kubíková bestätigte, dass 90 Prozent der Schüler zu Hause bleiben werden.
Anstehende Rückkehr der tschechischen Italien-Urlauber könnte niedrigen Wert in die Höhe schnellen lassen
Deutscher Gesundheitsminister Jens Spahn und Kanzlerin Angela Merkel sehen weiterhin keinen Grund zur Panik
Deutschland zur Zeit bei 605 Fällen, Tschechien bei 8 +++ Israel erlässt Einreisesperre für Deutsche
Ein Kommentar zu den jüngsten Diebstählen von Sterilgut aus Kinderkrebsstation
+++ Mitarbeiter der Universität Zlín können 480 Ltr. Handdesinfektions-Gel täglich herstellen +++ Experten in Deutschland bereiten sich auf weitere Ausbreitung vor. +++ Athen/Piräus: Schiff MSC Opera liegt im Hafen. 2000 Passagiere unter Quarantäne.
Einige Länder haben eine hohe Infektionsrate, aber nur geringe Todesfälle zu verzeichnen, andere wiederum eine verhältnismäßig höhere Todesrate bei niedriger Infektionsrate
5 Menschen in der Tschechischen Republik sind mit Corona infiziert. Der Krankheitsverlauf sei bei allen aber mild. Hygieniker zeichneten nun ihre Kontakte nach
Seit gestern liegt sie im Prager Krankenhaus auf der Isolierstation. Zur Zeit wird versucht weitere Kontaktketten nachzuvollziehen.
Eine Frau aus Usti nad Labem kam mit hohem Fieber, Schüttelfrost und Muskelschmerzen aus Italien zurück
Die ČSA stellt den Flugbetrieb nach Mailand und Bologna vorübergehend bis zum 6. April 2020 ein
Andrej Babiš will kommende Woche dem tschechischen Sicherheitsrat einen entsprechenden Vorschlag machen. Italien habe die Krankheit nicht mehr unter Kontrolle.
Massenereignisse in Nové Město na Moravě könnten eingeschränkt werden
Das Corona-Virus ist nun in Tschechien angekommen. Alle drei Fälle haben aber einen Reisebezug zu Italien
Damit steht steigt die Gesamtzahl in Griechenland nach offiziellen Angaben auf 7. Unterdessen meldet Australien sein erstes Todesopfer.
Jaroslav Tvrdík wird sich im März einem Test auf das neuartige Coronavirus unterziehen
Lidové Noviny will erste Hamsterkäufe in Prag-Smichov ausgemacht haben
Der Vertreter der WHO in Tschechien, Srdan Matić, sieht für Tschechien ein hohes Infektionsrisiko
Im Universitätsklinikum Brünn wurde ein Patient mit Verdacht auf Infektion mit dem Corona-Virus eingeliefert. Derzeit warten die zuständigen Mediziner auf das Ergebnis der Untersuchung.
Gut zwei Jahre nach dem Einsturz der Fußgängerbrücke „Trojská lávka“, die über die Moldau führte, sind die ersten Fundamente für eine neue Brücke gesetzt
Viele treten die „Flucht“ nach Tschechien und in andere Länder an. Die Gewerkschaft GEW spricht von einem Schlag ins Gesicht der Lehrkräfte.
Regierungskritiker demonstrieren am Denkmal des 17. Novembers ´89
Demonstranten aus ganz Tschechien versammelten sich heute auf dem Letná-Platz, um gegen die Politik des Ministerpräsidenten Miloš Zemans sowie des Premierministers Andrej Babiš´ zu protestieren
Nächstes Live-Konzert morgen Abend im „The Down Under“ in Vinohrady
Tausende Menschen strömen zur Zeit zum Sophien-Palais, um am Sarg von Karel Gott Abschied zu nehmen
Tschechischer Schlagerstar im Alter von 80 Jahren gestorben
Die tschechische Natur ist noch in einem ursprünglicheren Zustand als man es aus Westdeutschland kennt. Beim Wandern kann man daher auch auf gefährliche Zeitgenossen treffen, die in Deutschland schon fast ausgestorben sind.
Konzert in Karlín mit kreativem Sound und Einflüssen aus irischem Folk und psychedelischen Rock
Gedenkveranstaltung für die Opfer des Kommunismus wird zum Protestmarsch gegen amtierenden Premierminister und Staatspräsidenten
Filmprojekt greift das Thema Alltagsrassismus gegen Minderheiten in Tschechien auf
Mehr als 250.000 Demonstranten am Letenská pláň +++ Straßen und eine U-Bahn-Station wurden gesperrt +++ Ein Wohnhaus wurde von Babis-Gegnern besetzt +++ Babis-Befürworter versuchten sie mit Unterstützung der Polizei zu entfernen +++ Journalist angegriffen
Nach Demonstration und Berichterstattung über Upload-Filter und Art. 13 droht deutschen Bloggern 500.000 Euro Bußgeld. Was hat das mit Tschechien zu tun?
25.000 Menschen demonstrierten auf dem Altstädter Ring und forderten „Honzák auf die Burg“
Am vergangenen Montag demonstrierten ca. 15.000 Menschen in Prag sowie weitere Tausende in 105 Städten und Gemeinden. Demonstranten fürchten um die Unabhängigkeit der tschechischen Justiz.
Tausende Tschechen demonstrierten in Prag und 105 weiteren Städten und Gemeinden Tschechiens gegen Andrej Babiš und einen neuen Politik-Skandal
Thomas Hackner vermutet Zensur und Angriff auf seinen Nachrichtenkanal
Der Hamburger Senator für Schule und Berufsbildung traf sich in Prag mit Vertretern des tschechischen Schulministeriums
Neue Aktivistengruppe Auva will monatlich gegen Andrej Babiš demonstrieren und sieht Artikel 13 kritisch
Julia Reda verlässt die Piratenpartei. Hintergrund sind Vorwürfe gegen Gilles Bordelais wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz.
Ein Kommentar zur Abstimmung über die Urheberrechtsreform im EU-Parlament
Mehrere Tausend demonstrierten heute gegen Upload-Filter und Zensur im Internet in Prag und mehreren Städten Tschechiens. Die Aktion war Teil einer europaweiten Kampagne.
Am 23. März werden Demonstrationen gegen Art. 13 und Upload-Filter in Prag, Pilsen, Brünn, Budweis, Liberec, Ústí nad Labem und weiteren Städten Tschechiens erwartet
Forum 24 lud in Zusammenarbeit mit dem Freiheitsforum (Svobodné fórum) zu einer Podiumsdiskussion ein und zog eine ernüchterne Bilanz
Wo sich die Prager Bohème 100 Jahre nach dem Expressionismus trifft.
Am gestrigen Freitagnachmittag versuchte sich ein Mann selbst in Flammen zu setzen. 30% seiner Haut soll verbrannt sein. Das Motiv ist unklar.
Heute vor 50 Jahren verbrannte sich der Student auf dem Prager Wenzelsplatz selbst
Tausende Menschen riefen am Freitag „Chceme slušnou vládu“ und protestierten damit gegen Andrej Babiš und Miloš Zeman
Tausende Menschen zogen am Freitagabend in einem Protestmarsch von der Prager Burg bis zum Altstädter Ring
Das Netzwerk „Eine Million Augenblicke für die Demokratie“ hat für den morgigen Freitag einen Marsch durch Prag angekündigt
Demonstranten fordern sofortigen Rücktritt des Premierministers Andrej Babiš´s
Am Bahnhof Prag-Dejvice werden zur Stunde die Feierlichkeiten zum Jahrestag vorbereitet
NDR-Journalist Michel Abdollahi veröffentlicht offenen Brief an Angela Merkel. Tausende unterschreiben mit.
Ein Kommentar zu den Ausschreitungen in Chemnitz
Circa 200 Menschen demonstrierten am vergangenen Sonntag in Prag gegen die geplante EU-Novelle. Der Protest war Teil eines europaweiten Aktionstages gegen Zensur im Internet
Upload-Filter und Leistungsschutzrecht sorgen auch in Tschechien, in einer immer stärker monopolisierten Medienlandschaft, für Besorgnis
Informativer Reiseführer mit schnell auffindbaren Fakten und Infos
Schnelle Schnitte, simple Dialoge und wenig überzeugende Handlungen
Seiten der Nazi-Hipster aus der sogenannten identitären Bewegung werden auf Facebook gesperrt
Netzwerk: Iniciativa Ne Rasismu meldet: Tod eines Roma und weitere Verletzter
Tausende demonstrierten in Prag und 200 anderen Städten gegen Babiš und für Pressefreiheit
Unter dem Slogan: „Eine Million Augenblicke für die Demokratie“ rief das Netzwerk „Milion Chvilek“ zur Demonstration am Wenzelsplatz auf
Autor Jaroslav Kmenta stellte in der Buchhandlung Luxor sein Enthüllungsbuch über den tschechischen Premierminister Andrej Babiš vor
Noch Anfang 2018 nutzten 20.000 User täglich den Dienst - Nun wurde er eingestellt
Wie die DSGVO schon vor ihrem Inkrafttreten die Europäer um ihr Grundrecht auf Meinungsfreiheit bestiehlt
Eine juristische Keule, die eigentlich Google und Facebook treffen sollte, könnte bald Freiberufler und Blogger in den finanziellen Ruin stürzen
Seit Stunden legen Menschen am Denkmal des Heiligen Wenzels Blumen, Kerzen und Schilder mit Parolen nieder
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Eine Passantin wurde beim Überqueren der Gleise am Dienstagabend von einer Tram erfasst und schwer verletzt
Jazzrepublic bietet jeden Abend Jazz oder Blues im Prager Zentrum
Mega-Event vom 07.08. - 13.08.2017
Wie eine junge Pragerin einen neuen lesbisch-kulturellen Raum schuf
Viele Tschechen sind gegen Flüchtlinge und Ausländer im Allgemeinen. Doch nicht alle Tschechen teilen diese Meinung. Es regt sich Widerstand
Anti-Merkel-Demonstranten drohen mit Czexit
Carl von Ossietzky (1889 - 1939) am 8. Dezember 1931 in der Weltbühne - Ein Kommentar
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Zum Kinostart des neuen Bond-Films "Spectre" in Prag
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Blog

| Konstantin John Kowalewski | Rubrik: Politik | 28.9.2018

Wahlfragen: Interview mit Petr Píša – Kandidat Der Grünen (Strana zelených)

Am 5. und 6. Oktober sind Kommunal- und Senatswahlen in Tschechien
  • Petr Píša packt´s an - für ein grünes Prag 6. Foto: Petr Píša/Strana zelených

Am 5. und 6. Oktober 2018 sind Kommunal- und Senatswahlen in Tschechien. Schaut man sich die Parteienlandschaft in Prag, Böhmen und Mähren an, so bleibt wenig Anlass zum Optimismus. Stärkste Partei in Tschechien ist derzeit die Politické hnutí ANO 2011 (Politische Bewegung ANO 2011) dessen Parteivorsitzender der häufig kritisierte Agrochemie-Unternehmer und Medienmogol Andrej Babiš ist. Auf Platz 2 steht die ODS, Občanská demokratická strana (Demokratische Bürgerpartei), deren früherer Vorsitzender der ehemalige Präsident und Regierungschef Václav Klaus war und heute in Deutschland bei der AfD Vorträge hält. Auf Platz 3 tut sich allerdings ein interessanter Lichtblick auf. Die Česká pirátská strana (Die Piratenpartei Tschechiens) stellt zurzeit die drittstärkste Kraft im Parlament dar. (Prag Aktuell berichtete) Damit ist die Situation in der tschechischen Parteienlandschaft eine ganz andere als in Deutschland.


Die tschechischen Grünen bei Wikipedia



EU-Ausländer schauen in Tschechien mit Sorge auf die Wahl, fürchten sie doch ein Erstarken rechtspopulistischer Parteien. Allerdings können sie, sofern sie einen festen Wohnsitz, eine sog. Permanent Residence haben, auch selber wählen und somit einen demokratischen Einfluss auf die Verhältnisse in diesem Land ausüben. Voraussetzung ist die Aufenthaltsdauer in Tschechien. Nach 5 Jahren kann man einen entsprechenden Antrag stellen und das aktive Wahlrecht erwerben.

Wir wollten aus diesem Grund wissen, welche alternativen Parteien es sonst noch in Tschechien gibt und haben mit Petr Píša, dem Vorsitzenden der Strana zelených (Partei der Grünen) im Gemeinderat von Prag 6 und Kandidat für das Bürgermeisteramt in Prag 6, gesprochen. Der Dreiunddreißigjährige ist außerdem Mitglied der Kommission für Wohnungs- und Immobilienpolitik. Die Grünen stellen derzeit die viertstärkste Partei in Prag 6 dar.


Helfer verteilen die Grünen-Zeitung und "Grünen-Tee" an der Haltestelle Hradčanská. Foto: K. Kountouroyanis

Petr Píša studierte Geschichte und Germanistik an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität Prag. Er absolvierte Auslandsaufenthalte an den Universitäten in Jena, Heidelberg, Wien und Leipzig. 2018 schloss er sein Doktorandenstudium in tschechischer Geschichte ab. Seit 2010 arbeitet er am Institut für tschechische Literatur der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik, spezialisierte sich auf Literatursoziologie im 19. Jahrhundert, insbesondere in der Geschichte der Literaturzensur. Er ist Mitautor der zweibändigen Publikationen V obecném zájmu. Cenzura a sociální regulace literatury v moderní české kultuře, 1749 – 2015 [„Interesse der Allgemeinheit. Zensur und soziale Regulierung der Literatur in der modernen tschechischen Kultur, 1749 – 2015] (Prag 2015) und erhielt mehrere renommierte Auszeichnungen, Mitherausgeber des Buches Nebezpečná literatura? Antologie z myšlení o literární cenzuře [„Gefährliche Literatur? Anthologie des Literaturzensurdenkens] (Brno 2012) und die Korrespondenzausgabe von Karel Havlíček (2016).


Foto: Petr Píša/Strana zelených

In einem Café, unweit der Haltstelle Hradčanská, an dem sich zur Zeit der Stand der Grünen befindet, fanden wir die Gelegenheit mit ihm eine Woche vor den Wahlen bei einem Kaffee zu reden.

KK: In Europa weitet sich der Populismus aus. In Deutschland, das hat man jüngst in Chemnitz gesehen, ist die Gesellschaft gespalten. Es wird immer schwieriger mit einander überhaupt noch ins Gespräch zu kommen. Wie sehen Sie die Situation diesbezüglich in Tschechien?

Petr Píša: Ich bemerke in Tschechien, dass es Parteien gibt, die andere demokratisch legitimierte Parteien auszugrenzen versuchen. Auch wir als demokratisch legitimierte Partei Die Grünen, werden mit der Floskel vom angeblichen „Politischen Gerede“ ausgegrenzt. Doch man muss sprechen, man muss in Kontakt bleiben.

KK: In Deutschland ist jüngst das Projekt „Deutschland spricht“ angelaufen: Könnten Sie sich vorstellen, dass so etwas in Tschechien auch möglich wäre und dass es von allen politischen Lagern als Diskussionsplattform wahrgenommen wird?

Petr Píša: Das wäre sehr toll. Das einzige Problem ist, dass in Deutschland das Projekt vom Bundespräsidenten ins Leben gerufen wurde, soweit ich weiß. [Anm. der Redaktion: Bundespräsident Steinmeier ist Schirmherr von „Deutschland spricht“.] Ich kann mir schwer die Unterstützung des tschechischen Präsidenten für solch ein Projekt vorstellen. Aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben.

KK: Sie stehen jetzt für die Kommunalwahl an. Mit welcher Zielsetzung treten Die Grünen in Tschechien an?

Petr Píša: Wir sind die viertstärkste Partei in Prag 6 und das möchten wir entweder bleiben oder natürlich auch gerne verbessern. Seit 2015 sind wir auch ein Teil der Opposition. Und wir möchten gerne auch ein Teil der Koalition werden, um einen Einfluss auszuüben.

KK: In Deutschland haben die Grünen eine lange Tradition als Partei, die aus der Anti AKW-Bewegung hervorgegangen ist. Aus welcher Tradition geht die Grünen-Bewegung in Tschechien hervor?

Petr Píša: Die Grünen-Bewegung in Tschechien ist etwa 30 Jahre alt. Am Anfang stand die Anti-Braunkohle-Bewegung. Das war der Hauptgrund der Umweltprobleme in der alten ČSSR, vor allem in Nordböhmen. Diese Umweltbewegung der 80er Jahre stellt den Korpus der heutigen Grünen dar. Die Strana zelených, also die tschechischen Grünen, wurden 1989 gegründet. Damit sind wir eine der ältesten postkommunistischen Parteien Tschechiens. Wir sind zwar einerseits eine Protestpartei geblieben, aber andererseits auch eine der Parteien mit einer langen Tradition.

KK: Sie sind auch für das Amt des Bürgermeisters angetreten. Wenn Sie gewählt werden, was würden Sie verändern wollen?

Petr Píša: Ich bin Bürgermeisterkandidat für Prag 6, das etwa 100.000 Einwohner hat und zu den grünsten Regionen in Prag gehört. Das ist nicht nur politisch gemeint, sondern auch bezogen auf die ausgedehnten Parks, Gärten und Grünflächen. Ich möchte, dass das so bleibt. Aber die Grünen stehen nicht nur für Umweltarbeit, sondern auch für die Zusammenarbeit zwischen den Politikern, Ämtern und Bürgern. Das heißt, dass man ständig in Kontakt mit den Anliegern stehen und mit ihnen kommunizieren muss. Das heißt, dass man sich seine Projektvorschläge auch von der Öffentlichkeit kritisieren und ggf. korrigieren lassen muss. Das ist nicht immer selbstverständlich. Die politische Kultur steht in Tschechien in der Tradition von Vaclav Klaus, der sehr stark gegen die bürgerliche Gesellschaft gesinnt war. Seiner Ansicht nach sollte der Wähler alle 4 Jahre seine Stimme abgeben, aber sonst kein Mitspracherecht haben dürfen, außer, dass er nach weiteren 4 Jahren bei der nächsten Wahl anders wählen kann als zuvor, wenn ihm etwas nicht passt. Das halte ich für sehr schlecht. Ich denke, dass man mit den Bürgern aktiv, basisdemokratisch kommunizieren muss. So fühlt sich jeder einbezogen. Was mir gefällt ist, wenn sich zwei gegensätzliche Gruppen einigen können, z. B. bei der Frage, ob es an der Straße mehr Parkplätze oder mehr Bäume geben soll. Natürlich gibt es da unterschiedliche Interessen und ich wäre auch eher für die Bäume, aber ich bin auch dafür, dass sich unterschiedliche Lager an einem Tisch einigen können. Das halte ich für wichtig.

KK: Tschechien nimmt in Europa eine besondere Rolle im Bereich der Atomenergie ein. Wie könnte man die Atompolitik Tschechiens in den nächsten, sagen wir einmal, 20 – 30 Jahren ändern oder wie sollte sie sich ändern, insbesondere beim Umstieg von Atomenergie auf erneuerbare Energien?

Petr Píša: Man muss vor allem wissen, dass es wahnsinnig teuer wird, neue Atomkraftwerke zu bauen bzw. die alten Kraftwerke instand zu halten. Das ist einfach ein wirtschaftlicher Unsinn, aber es sollen weitere AKWs, wie das in Temelin, gebaut werden.

KK: Haben die Tschechen keine Angst vor einem Tschernobyl oder Fukushima auf tschechischem Boden? Wenn es dazu kommen sollte, würde doch in so einem kleinen Land wie Tschechien die Einrichtung einer sog. Todes- bzw. Sperrzone fast das ganze Land betreffen.

Petr Píša: Das ist wohl ein großer Unterschied zwischen Deutschland und Tschechien. Die Angst vor Atomkraftwerken ist in Tschechien nicht so ausgeprägt wie in Deutschland. Als Alternative zur Atomkraft stünde für Tschechen die Braunkohle und die wäre ihrer Ansicht nach ökologisch das größere Übel im Gegensatz zur Atomenergie – solange man davon ausgeht, dass es nicht zu einem Super-GAU kommt. Das ist der Grund, warum die Tschechen der Atomenergie den Vorzug geben. Wenn man sich die Energie- und Umweltbilanz aber ansieht, dann gewinnt die Atomkraft im Grunde. Würde man aber die Frage anders in Bezug auf erneuerbare Energiequellen stellen, dann sähe die Situation auch hier sicherlich anders aus. Aber die Hauptfrage, die sich die Mehrheit der tschechischen Bevölkerung stellt ist, was würde die Abschaltung der AKWs bedeuten und dann fürchten sich die Menschen eher vor den Umweltschäden der Braunkohle.

KK: Petr Píša, ich könnte noch sehr lange mit Ihnen reden. Vielen Dank für das interessante Gespräch.

Prag, 28.09.2018

Konstantin John Kowalewski

Hinweis zu den Öffnungszeiten der Wahllokale:
5. Oktober: 14:00 Uhr – 22:00 Uhr
6. Oktober: 08:00 Uhr – 14:00 Uhr

Links zum Thema:
Letzte Wahlergebnisse und aktuelle Lage im tschechischen Abgeordnetenhaus
Politisches System in Tschechien

Auszug aus dem Interview mit Petr Píša – Kandidat der Grünen in Prag 6 (Strana zelených), 25.09.2018, (2:33 Minuten Dauer)

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