Prag - Der Prager Parlamentsabgeordnete Boris Šťastný hat heute sein Ausscheiden aus der ODS bekannt gegeben.
Auf seiner Homepage begründete der als Vertrauter von Ex-Staatspräsident Václav Klaus geltende Politiker seinen Schritt damit, dass die ODS in den vergangenen Jahren ihre eigenen Ideen verraten, ihre Wahlversprechen gegenüber den rechts-konservativen Wählern gebrochen und die innerparteiliche Demokratie abgeschafft habe.
"Den Wettkampf mit unseren natürlichen ideologischen Gegnern, also mit der Linken und den Havelschen Strukturen der unpolitischen Politik, haben der innerparteiliche Machtkampf und oft die zielgerichtete Liquidierung von exponierten, rechts-konservativen und erfolgreichen Mitgliedern ersetzt", so Šťastný.
Der 43-Jährige kündigte zugleich an, sich für die Rückkehr des Gründervaters der ODS in die aktive Politik einzusetzen, und zwar für "die Bildung eines neuen politischen Subjekts unter der Führung des ehemaligen Präsidenten der Republik Václav Klaus."
Klaus sei "die einzige und letzte Chance für den Schutz unseres Landes vor der Machtergreifung der Kommunisten, ein rechts-konservativer Schutzwall gegen die gefährlich sich ausbreitende Linke, ein wirklicher Kämpfer für die Nationalinteressen und Garant für die Erneuerung einer geeinten und authentischen rechts-konservativen Politik in unserem Lande."
Abschließend ruft Šťastný alle "anständigen Menschen nicht linken Denkens, denen an den Nationalinteressen und konservativ-liberalen Werten" liege dazu auf, sich einem solchen Projekt anzuschließen.
Tschechische Medien spekulieren seit Längerem über eine mögliche Rückkehr von Václav Klaus in die aktive Politik, der Ex-Präsident selbst nährt diese Gerüchte fleißig.
Zuletzt berichtete die in Prag erscheinende Tageszeitung Právo über Pläne für einen möglichen Zusammenschluss der Klaus-Anhänger unter dem Dach der Partei Suverenita von Jana Bobošíková. (nk)