Prag - Bei der Nationalgalerie in Prag sind bereits fünf Anträge auf Herausgabe alter Kunstwerke eingegangen. Wie das Gemälde "Martyrium des heiligen Thomas" (Foto) von Peter Paul Rubens oder der Vyšebroder Altar sind etliche der zurückgeforderten Werke von unschätzbarem Wert.
Mehrere kirchliche Subjekte fordern auf der Grundlage des jüngst verabschiedeten Gesetzes über die Rückgabe von kirchlichem Eigentum und Vermögensausgleich insgesamt 29 Bilder von der Nationalgalerie zurück. Das teilte die staatliche Institution am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Prag mit.
Konkret handlet es sich unter anderem um Rückgabeforderungen der Zisterzienser-Abtei Vyšší Brod, der Augustiner oder der Benediktiner-Abtei Emmauskloster. Die Anträge auf Herausgabe der Rubenswerke, des Vyšebroder Zyklus oder auch auch des Puchner-Altars werden nach Informationen der Nationalgalerie unter dem Dach der Strahover Prämonstratenser zusammengefasst. Die Nationalgalerie hofft aber, sich mit den Kirchen auf eine dauerhafte Leihgabe der Gemälde einigen zu können.
"Die Vertreter der Kirche haben sich dem Staat gegenüber verpflichtet, dass die Werke nach der Restitution in der Nationalgalerie verbleiben, gegebenenfalls in anderen staatlichen Institutionen", bestätigt der Vertreter der Prämonstratenser Gejza Šidlovský. Demnach sei das derzeitige Verzeichnis der zurückgeforderten Werke aber noch nicht unbedingt vollständig, es könnten durchaus noch weitere Forderungen eingehen. (nk)