Prag - In Tschechien gibt es den ersten Verdachtsfall auf Ebola, berichten tschechische Medien am Donnerstagabend.
Den Berichten nach soll ein 56-jähriger Tscheche mit Verdacht auf die im Westen Afrikas grassierende tödliche Viruserkrankung in das Prager Krankenhaus Na Bulovce eingeliefert worden sein.
Wie es heißt, sei der Geschäftsmann vor kurzem aus Libera nach Tschechien zurückgekehrt. Er habe Fieber und Schmerzen - Symptome, die bei einer Erkrankung an Ebola auftreten. Die gleichen Krankheitserscheinungen treten jedoch auch bei einer ganzen Reihe anderer Krankheiten und Tropenkrankheiten auf, zum Beispiel Malaria oder Dengue-Fieber.
Der Verdachtsfall wurde gegenüber Medien vom Sprecher des Krankenhauses Martin Šalek inzwischen bestätigt. Die Klinik habe dem Patienten sofort Blut entnommen und die Probe in ein Labor nach Berlin geschickt. Nur so könne festgestellt werden, ob der Mann tatsächlich mit dem Ebola-Virus infiziert sei oder nicht. Die Ergebnisse des Tests werden für Freitagvormittag erwartet, so Šalek.
Das tschechische Gesundheitsministerium teilte am Donnerstagabend mit, dass, obwohl es sich bisher nur um einen unbestätigten Verdacht handele, vorbeugend die Maßnahmen ergriffen worden seien, wie sie tatsächliche Fälle von Ebola erforderten. Dazu gehöre auch, dass ermittelt werde, mit wem der Mann in Kontakt gekommen sei.
"Wir versichern der Öffentlichkeit, dass die Möglichkeit der Ausbreitung der Ansteckungen mit dieser Erkrankung auf dem Gebiet der Tschechischen Republik minimal ist", so das Gesundheitsministerium in einer am Abend herausgegebenen Pressemitteilung. (nk)