Pilsen/Prag - Wie das öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen (ČT) heute berichtet, begann heute vor dem Bezirksgericht in Pilsen der Strafprozess gegen den 21-jährigen Jan Silovský aus Spálené Poříčí, einer südlich von Pilsen gelegenen 2500-Seelen-Stadt.
Die Anklage wirft dem Tschechen die Planung eines terroristischen Angriffs vor, wofür ihm im Falle einer Verurteilung zwischen zwölf und 20 Jahren Gefängnis, gegebenenfalls auch eine lebenslängliche Haftstrafe drohen.
Der junge Mann war im vergangenen Jahr in der Türkei auf einem internationalen Flughafen festgenommen worden und sitzt seither in Untersuchungshaft. Gegenüber der türkischen Polizei soll er damals zugegeben haben, dass er sich in Syrien der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) habe anschließen wollen.
Dem Bericht nach war der junge Mann vor etwa vier Jahren zum Islam konvertiert. Die Mutter beschrieb ihren Sohn heute vor Gericht als unauffällig, in seiner Jugend problemlos und ohne Hang zu Gewalttaten.
Silovský selbst gab an, ohne konkrete Vorstellungen in Richtung Syrien aufgebrochen zu sein, Kontakte habe er dort nicht gehabt. Er habe auch niemanden töten wollen, sondern eher gehofft, der IS werde ihn irgendwohin in den Kampf schicken und er selbst würde dann von der syrischen Armee getötet.
Der Prozess ist zunächst auf drei Verhandlungstage angesetzt. (nk)