Prag - Die Türkei gehört nach Auffassung des tschechischen Staatspräsidenten Miloš Zeman nicht in die Europäische Union.
Das sagte Miloš Zeman am Mittwoch auf einer Pressekonferenz zum Abschluss seines dreitägigen Besuchs der Region Olomouc, berichtet die in Prag erscheinende Tageszeitung Mladá fronta Dnes.
Das tschechische Staatsoberhaupt reagierte damit auf die jüngsten Äußerungen des türkischen Staatspräsidenten Erdogan. Dieser hatte an die Adresse der EU-Staaten bei einer Rede in Ankara gesagt: "Wenn Sie sich weiterhin so verhalten, dann wird morgen weltweit kein Europäer, kein Bürger des Westens in Sicherheit und Frieden die Straßen betreten können."
Darauf angesprochen sagte Zeman dem Bericht nach, dass er sich dadurch in seiner seit langem vertretenen Auffassung bestärkt sehe, dass die Türkei nicht in die EU gehöre.
"Meine Meinung gründet darauf, dass Erdogan nur eine einzige Karte in der Hand hat, die er gegen die Europäische Union ausspielen kann, und diese Karte heißt drei Millionen Migranten und die Öffnung der Balkanroute. Sobald er diese Karte aus der Hand verliert, wird er damit nicht mehr spielen können. Dann wird er die Europäische Union nicht mehr mit finanziellen Ansprüchen oder visafreiem Verkehr erpressen können", zitiert das Blatt den tschechischen Staatspräsidenten wörtlich. (nk)