Karlovy Vary/Prag - In Tschechien gibt es erneut einen Verdachtsfall auf eine Erkrankung an dem hochansteckenden Ebola-Virus.
Am Samstagabend rückte der Rettungsdienst im westböhmischen Kurort Karlsbad in speziellen Schutzanzügen zu einer Patientin des Kur- und Wellnesszentrums Carlsbad Clinic aus, berichtet der Online-Dienst iDnes.cz. Polizei und Feuerwehr haben die in der Straße Mariánskolázeňské liegende Einrichtung inzwischen abgesperrt.
Dem Bericht nach soll es sich bei der Patientin mit Ebola-Verdacht um eine 43-jährige Frau handeln, die sich vor kurzem in dem von der tödlichen Ebola-Seuche besonders stark betroffenen westafrikanischen Liberia aufgehalten hat. Der Online-Dienst Novinky.cz schreibt dagegen, die Frau sei im August in Nigeria gewesen.
Ein Sprecherin des Karlsbader Rettungsdienstes sagte, der Verdacht auf Ebola könne gegenwärtig weder bestätigt noch widerlegt werden. Es handele sich jedoch offenbar um eine Infektionskrankheit. Die Frau werde in Kürze nach Prag in das für hochansteckende Krankheiten speziell ausgerüstete Krankenhaus Na Bulovce gebracht.
Die Direktorin der Hygienestation der Region, Jitka Landová, sagte gegenüber iDnes.cz, es würden jetzt alle Personen ermittelt, die mit der Frau in Kontakt gekommen seien. Nach Novinky.cz wird auch der Chef des Gesundheitsamtes vor Ort erwartet, der das weitere Vorgehen leiten soll.
Bereits am Donnerstagabend war ein Mann mit Verdacht auf eine Erkrankung an Ebola in das Prager Krankenhaus Na Bulovce eingeliefert worden. Nach Tests des Robert-Koch-Instituts in Berlin konnte der Verdacht jedoch bereits am Samstag ausgeräumt werden. (nk)