prag aktuellprag aktuell | Rubrik: Politik | 12.11.2013
Präsident verärgert den tschechischen Behindertenverband

Prag - Dass Miloš Zeman sich bei seiner Wortwahl nicht immer an die Standards der Political Correctness hält, ist in Tschechien keine Neuigkeit. Nun hat das Staatsoberhaupt den nationalen Verband der Gesundheitsbehinderten (NRZP) gegen sich aufgebracht, berichtet das Tschechische Fernsehen. Auslöser war ein Rundfunkinterview Anfang der Woche, in dem der Politiker erklärte, dass er die neue Regierung erst vereidigen werde, wenn er seine gesundheitlichen Probleme auskuriert habe.

Der Akt der Vereidigung sei "eine eher würdige Angelegenheit", sagte Zeman im Gespräch mit dem Privatsender Radio Impuls. Es sei aus seiner Sicht daher unangemessen, die Zeremonie "vom Rollstuhl aus" zu absolvieren. Der 69-Jährige hatte sich bei einem Sturz unlängst am Knie verletzt und ist seither auf den Rollstuhl oder Krücken angewiesen.

Der NRZP-Vorsitzende Václav Krása kritisierte die Äußerung und forderte Zeman auf, sich dafür zu entschuldigen. "Die Äußerung impliziert, dass ein Mensch im Rollstuhl weniger Würde hat als einer, der nicht an den Rollstuhl gebunden ist", so Krása.

Präsidentensprecherin Hana Burianová bezeichnete die Reaktion als unangemessen. Zeman habe lediglich von seiner eigenen Situation gesprochen und hätte in keiner Weise beabsichtigt, behinderte Menschen zu beleidigen. Der Präsident selbst nahm zu der Angelegenheit zunächst keine Stellung. (gp)

Themen: Präsident, Miloš Zeman, Václav Krása

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