prag aktuellprag aktuell | Rubrik: Politik | 30.4.2015
Tschechiens Staatspräsident kritisiert scharf die Kosovo-Politik des Westens

Prag - Der tschechische Staatspräsident Miloš Zeman hat in einem Interview mit der Belgrader Tageszeitung Večernje novosti scharf die Anerkennung der Souveränität des Kosovos kritisiert, schreibt die tschechische Nachrichtenagentur ČTK am heutigen Donnerstag.

Nach der in dem Interview geäußerten Einschätzung Zemans hat mit der Anerkennung des Kosovos ein gefährliches Umschreiben der Grenzen auf der ganzen Welt begonnen.

Den Außenminister des Landes, Hashim Thaçi (Foto), der einst Sprecher der kosovo-albanischen Milizen "Befreiungsarmee des Kosovos" (UÇK) war, bezeichnete Zeman als "Kriegsverbrecher".

"Schon oft habe ich öffentlich gesagt, dass Hashim Thaçi ein Kriegsverbrecher, ein Krimineller ist", so Miloš Zeman wörtlich gegenüber Večernje novosti. Zugleich betonte er, dass er selbst, entgegen der offiziellen diplomatischen Linie der tschechischen Regierung, den Kosovo nie anerkannt habe.

"Ich persönlich habe die Unabhängigkeit des Kosovos nie anerkannt. Das ist schon ersichtlich daraus, dass ich nie einen tschechischen Botschafter in Priština ernannt habe", sagte der tschechische Staatspräsident. (nk)

Themen: Miloš Zeman, Diplomatie, Kosovo

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