Prag - Der tschechische Staatspräsident ist nach Informationen der in Prag erscheinenden Tageszeitung Právo entschlossen, den außenpolitischen Experten der Sozialdemokraten, Lubomír Zaorálek, nicht zum Außenminister einer möglichen künftigen Koalitionsregierung aus ČSSD, ANO und den Christdemokraten (KDU-ČSL) zu ernennen.
Právo beruft sich bei ihren Informationen auf eine namentlich nicht genannte Quelle aus der sehr engen Umgebung des tschechischen Staatspräsidenten. Der mit der Regierungsbildung beauftragte ČSSD-Vorsitzende Bohuslav Sobotka reagierte auf die Informationen zurückhaltend und deutete bereits Entgegenkommen an, sofern der Präsident ernsthafte "politische" Gründe für seine Haltung habe.
Tschechische Medien spekulieren jedoch, dass der eigentliche Beweggrund Zemans auf persönlicher Ebene liege und der Staatspräsident Zaorálek auf einer Liste von "Verrätern" stehen habe, die seiner Meinung nach Zemans Präsidentenwahl im Jahr 2003 untergraben hätten. (nk)