Die Antwort ist ganz einfach: Es gibt sie gar nicht.
In Prag gibt es zwar unzählige Cafés und Kaffeehäuser, und es gibt sogar etliche Growshops. Coffeeshops wie in Holland, in denen der Verkauf von "weichen Drogen" toleriert wird, sucht man in der tschechischen Hauptstadt oder anderswo in Tschechien jedoch vergebens.
Kiffen in Prag: Besitz von Drogen zum Eigenbedarf wird toleriert
Der Grund dafür liegt darin, dass in der Tschechischen Republik zwar der Konsum und der Besitz von Drogen zum Eigenbedarf toleriert (und allenfalls als Ordnungswidrigkeit geahndet) werden.
Der Handel mit psychoaktiven Betäubungsmitteln - auch mit Marihuana und Haschisch - steht aber unter Strafe und wird auch tatsächlich als Straftat geahndet. Das Gesetz unterscheidet beim Besitz von Betäubungsmitteln und der Frage, ob es sich um Drogen zum Eigenbedarf handelt, zwischen einer "größeren als geringen Menge".
Der Unterschied zwischen einer "größeren als geringeren Menge" markiert für Drogenbesitz zugleich die Grenze zwischen Ordnungswidrigkeit und Straftat.
Drogenhandel ist unabhängig von der Menge Straftat
Im April 2014 hat das Oberste Gericht in Brünn die bis dahin geltende Eigenbedarfsregelung für Drogenbesitz in Tschechien verschärft.
Seit dem liegt die Richtgrenze, bis zu der Eigenbedarf angenommen wird, für Marihuana bei 10 Gramm Trockenmasse (1 Gramm Wirkstoff) und bei Haschisch bei 5 Gramm (1 Gramm Wirkstoff).
Der Handel mit Drogen wird unabhängig von der Menge dagegen in Tschechien immer als Straftat qualifiziert.