Prag - Die geheime Abstimmung zur Nominierung des Spitzenkandidaten der ČSSD für die vorgezogenen Neuwahlen zum Abgeordnetenhaus hat die Fronten innerhalb der tschechischen Sozialdemokraten deutlich zutage treten lassen.
Parteichef Bohuslav Sobotka erhielt nur 57 Prozent der abgegebenen Stimmen - ein Affront. Die offizielle Nominierung zum Spitzenkandidaten der ČSSD für den Posten des künftigen tschechischen Premiers - statt einer Demonstration der Geschlossenheit gegenüber den politischen Gegnern: Grabenkrieg bei den Sozialdemokraten.
Verbal feuerten die Genossen entsprechend scharfe Munition aufeinander ab. Die Gräben verlaufen dabei zwischen Zeman-Anhängern (Michal Hašek, Zdeněk Škromach) und Zeman-Kritikern (Lubomír Zaorálek, Jiří Dienstbier). Letztere stützen den gewählten ČSSD-Vorsitzenden Bohuslav Sobotka in seinem distanzierten Kurs gegenüber dem Staatspräsidenten. (nk)