Der Autor

Jörg Bernig wurde 1964 in Wurzen (Sachsen) geboren. Nach einer Bergmannslehre, dem Abitur, Militärdienst und Arbeit in der Landwirtschaft studierte er 1985-90 an der Universität Leipzig, danach promovierte er in Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Seit 1999 ist er freiberuflich als Schriftsteller tätig.

Sein Roman Niemandszeit (2002) wurde ins Tschechische übersetzt (Čas nikoho, 2005). 2007 erschien sein Roman Weder Ebbe noch Flut. Bernig ist Mitglied der Sächsischen und der Bayerischen Akademie der Künste sowie der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften u. Künste. 2011 gewann er den Eichendorff Literaturpreis.

Neben seiner literaturwissenschaftlichen Arbeit beschäftigt er sich mit der Geschichte Mitteleuropas. Seine letzte Veröffentlichung hierzu war die Essaysammlung Der Gablonzer Glasknopf, erschienen 2011 im Thelem Verlag.

Im Internet: www.prager-literaturhaus.comwww.prager-literaturhaus.com
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| Jörg Bernig | 20.6.2014

nach dem temno

der Weiße Berg ist bebaut und besiedelt
das rapsblühende schlachtfeld von einfamilienhäusern umzingelt
und die anwohnerwagenburgen stehen geparkt auf den knochen der helden
- ha! welche meint der?! -
untergänge hatten wir viele und hier heroben lag nur ein anfang für weitre
im nebel eines vergangnen novembers bereit - sechzehnhundertundzwanzig -
der anfänge war’s aber eben bloß einer und über den knochen der helden
ziehen nun jogger schnaufende runden werden hunde gassi geführt …

ich bin ein matrose der ruhmreichen böhmischen flotte
der käpt’n ging uns verloren die offiziere die sind a.d.
und die maate suchten sich andere seelenverkäufer
wir treiben mit unseren schiffen auf dem Staropramenske moře
das liegt wenn man es sucht auf des mondes dunkeler seite
wir verleihen einander antiquarische orden
ich erhielt eine erste-hilfe-medaille
dritter klasse versteht sich

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