Der Autor

Inge Buck (geb. in Tübingen) studierte Literatur- und Theaterwissenschaft in Tübingen, München und Wien.

Sie arbeitete als Redakteurin in der Hörspielabteilung bei Deutschlandfunk, Köln und arbeitete als Kulturwissenschaftlerin an der Universität Bremen.

Sie lebt und arbeitet als freie Autorin in Bremen und Süddeutschland. Zu ihren Arbeitsgebieten zählen u.a. Lyrik, Kurzprosa, Hörfunk-Feature und Hörbild. Inge Buck ist Mitglied im Verband Deutscher Schriftsteller (VS) und ist an der Organisation zahlreicher öffentlicher Lesungen und Literaturprojekte beteiligt.

Zuvor war sie bereits nominiert für den Preis des Kurzdrama- und Autorenwettbewerb SALZ 3 des Theater Lüneburg (2013), erhielt ein Stipendium der Stadt Amsterdam (2001) und gewann 1995 den Robert-Geisendörfer-Preis. Zu ihren aktuellsten Werken gehören die prosaische Geschichtensammlung "Die Grenzen des Sommers" (Sujet Verlag, 2016) und der deutsch-persische Gedichtband "Unter dem Schnee" (Sujet Verlag, 2015). Im September 2017 ist sie Stipendiatin des Prager Literaturhauses.

Im Internet: www.prager-literaturhaus.comwww.prager-literaturhaus.com
Bildnachweis:
© Julia Baier

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| Inge Buck | 20.10.2017

Im Prager Literaturhaus

Freitag, 22. September 2017

Gleich hinter dem Karlovo náměstí in der ansteigenden Straße Ječná

liegt das Prager Literaturhaus. Durch einen Hauseingang und einen Hinterhof gelange ich zu einer Art Pavillon oder Sommerhaus. In einem Ausstellungsraum von der Größe eines Wohnzimmers ist hier eine liebevoll zusammengetragene Sammlung zur Geschichte der deutschsprachigen Literatur in Prag zwischen 1890 bis 1939 zu entdecken.

Gleich am Eingang das Porträt der Dichterin Lenka Reinerová, der Initiatorin und Mitbegründerin des Prager Literaturhauses, darunter auf einem Schreibisch ihre zierliche Tastenschreibmaschine mit eingespanntem Bogen. In Schubladen unter Glas Autografen und signierte Erstausgaben, an der Wand ein alter Stadtplan von Prag, markiert mit den Orten der Schriftsteller und ihrer  literarischen Öffentlichkeit, etwa dem PragerTagblatt, dem Deutschen Haus oder der Karls-Universität.

So visualisiert das Prager Literaturhaus eine Zeit, in der sich in Prag tschechische, jüdische und deutsche Elemente in Sprache, Kultur und Lebenswelten selbstverständlich begegneten und sich gegenseitig inspirierten. Der Reichtum dieser Ära wird mit über 1000 Bänden deutschsprachiger Autoren dokumentiert in Regalen, die bis unter die Decke reichen: zum Beispiel mit Max Brod und Johannes Urzidil, Rainer Maria Rilke und Egon Erwin Kisch, mit Franz Werfel oder Jan Neruda.

Als vergrößerte Reproduktion eines Faksimiles aus dem „Prozess“  ist die Handschrift von Franz Kafka als Grafik zu sehen.

Das Prager Literaturhaus deutschsprachiger Autoren ist aber nicht nur Museum. Die Tradition des lebendigen Austausches zwischen den Kulturen, zwischen tschechischen und deutschsprachigen Schriftstellerinnen und Schriftstellern wird auch heute noch gepflegt.

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