Der Nachrichtenkanal N-TV zitiert den führenden italienischen Virologen Roberto Burioni: "Unterschätzen Sie nicht die Gefahr. Italien hat das eine Woche lang getan." Deutschland hingegeben debatiert bereits seit 4 Wochen. Burioni ist Professor an der Universität Vita-Salute San Raffaele in Mailand, eine der am schwersten vom Virus getroffenen Region der Welt. Auch andere Forscher fordern die Regierung Merkel zum sofortigen Handeln auf: "Deutschland braucht eine Vollbremsung, einen Lockdown, mindestens so, wie ihn Italien jetzt hat", zitiert N-TV.de Stephan Ortner, den Direktor des Forschungsinstituts Eurac Research in Bozen in Südtirol. "Je länger man mit der Ausgangssperre wartet, je mehr Leute werden dann, wenn sie kommt, schon infiziert sein und in Wohnungen weitere anstecken."
Tschechien hat schon vor Tagen die Grenzen zu Deutschland geschlossen. Auch Polen zog nach. "Abschottungs-Politik" nannte die deutsche tagesschau das. (Der Sender wird über Pflichtabgaben der Bürger in Deutschland finanziert. Doch mit 31% Anteil im Rundfunkrat stellen Vertreter der Politik die stärkste Gruppe in den Aufsichtsgremien dar. SPD- und CDU-Mitglieder dabei ungefähr zu gleichen Teilen.) Nun dachte gestern auch Deutschland erstmals über Grenzschließungen nach und nannte dies eine entsprechende Antwort auf die "Abschottungspolitik" der anderen EU-Länder. Der Bayrische Innenminister Markus Söder sprach gestern Abend in den tagesthemen über etwaige Grenzschließungen. Deutschland müsse sein Land schützen, so wie es andere Länder auch tun. Es könne nicht sein, dass Franzosen und andere Europäer nach Deutschland zum Hamstern kämen. Entsprechend im gleichen Tenor folgte auch der Kommentar von Armgard Müller-Adams. Im grenznahen Gebiet zu Frankreich hätte sie zahlreiche Autos mit französischen Kennzeichen gesehen. Ob die Kommentatorin den Franzosen damit unterstellt, den Deutschen das Brot wegzukaufen, ließ sie in zaghaften Andeutungen offen. Anscheinend ist dem hochbezahlten Journalistenteam (Die Gebühreneinzugszentrale in Deutschland hat allein für 2018 mehr als 8 Milliarden Gebühren für den Bürgern in Deutschland eingetrieben.) entgangen, dass noch bis zur Grenzschließung letzte Woche zahlreiche Brandenburger und Berliner über die Grenze Richtung Polen zum Hamstern fuhren, als sich in Berlin dramatische Szenen zuvor abgespielt haben. Auch Polen musste letztlich sein Land und seine Supermärkte schützen, allerdings vor deutschen Hamsterkäufern.
Prag, 16.03.2020
Konstantin John Kowalewski